Glukosetoleranztest (Zuckerbelastungstest)

Der Test soll helfen, Patientinnen mit Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes, GDM) früh zu erkennen. Üblicherweise wird der Test zwischen der 24. – 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Bei bestimmten Risikofaktoren wird der Test auch früher oder auch mehrmals durchgeführt.
Durchführung des Glukosetoleranztests: Die Patientin sollte morgens nüchtern (letzte Nahrungsaufnahme vor 22 Uhr am Vorabend) in die Praxis zur Blutentnahme kommen. Die Tage vor Durchführung des Tests sollte die Schwangere sich wie gewohnt ernähren (keine Diäten). Eine außergewöhnliche körperliche Belastung oder verordnete Bettruhe beeinflussen das Testergebnis, ebenso wie eine akute Erkrankung (Fieber, Schwangerschaftserbrechen). Der Test sollte vor 9 Uhr begonnen werden da eine Abhängigkeit der Werte von der Tageszeit besteht. Nach Abnahme eines Nüchtern-Blutzuckerwertes erhält man eine Lösung mit 75g Glukose zu trinken. Die Flüssigkeit sollte innerhalb von 3-5 Minuten getrunken werden (nicht in einem Zug). Im Abstand von einer und zwei Stunden werden weitere Blutentnahmen durchgeführt. Während dieser Zeit darf keine körperliche Aktivität erfolgen. Bringen Sie sich daher etwas für die Wartezeit mit.
Wird ein Schwangerschaftsdiabetes erkannt, ist dieser gut behandelbar. Betroffene Patientinnen erhalten eine Ernährungsberatung, um Ernährungsgewohnheiten zu überprüfen und werden angeleitet den Blutzucker selbst vor und nach dem Essen zu messen. So kann entschieden werden, ob eine Umstellung der Ernährung ausreicht oder ob Insulin zur Blutzuckereinstellung gespritzt werden muss. Die Therapie wird durch den Frauenarzt und Internisten (Endokrinologen) begleitet. Neben der Überwachung des Blutzuckers ggf. mit Anpassung von Insulin sollten regelmäßige Wachstumskontrollen des Kindes und Ultraschalluntersuchungen der die Gebärmutter versorgenden Blutgefäße erfolgen. Bei einem insulinpflichtigen Schwangerschaftsdiabetes sollte die Geburt ab dem errechneten Termin eingeleitet werden.